Auch der weiteste Weg beginnt mit einem Ersten Schritt.
(Konfuzius)  

Was ist Ergotherapie? 

Durchgeführt wird die Ergotherapie von speziell ausgebildeten Ergotherapeuten. Diese arbeiten stets ganzheitlich und berücksichtigen nicht nur die krankheitsbedingten Einschränkungen des Patienten, sondern auch soziale und finanzielle Faktoren. Zusammenfassen lassen sich folgende Ziele der Ergotherapie:

  • Definition von individuellen Zielen, der Wünsche und Möglichkeiten des Patienten
  • Förderung und Verbesserung von Bewegungskoordination, Sinnes- und Emotionswahrnehmung
  • Entwicklung von körperlichen und geistigen Voraussetzungen für eine selbstständige und erfüllte Lebensführung
  • Verbesserung der Lebensqualität durch Ausbau der vorhandenen Fähigkeiten
  • Reintegration in das persönliche, soziale und gegebenenfalls berufliche Umfeld

 

Wann führt man eine Ergotherapie durch?

Ergotherapie wird als hilfreiche, unterstützende Maßnahme zum Beispiel in der Altersmedizin, der Kinder- und Jugendmedizin, aber auch in der Psychiatrie und Orthopädie durchgeführt. Sie dient unter anderem dazu, den Patienten die Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen.


Welche Bereiche deckt Ergotherapie ab?

Pädiatrie

Gerade bei Kindern ist eine frühe Entwicklungsförderung immer sinnvoll. Zu langes Abwarten kann auffällige oder ungesunde Verhaltensweisen verstärken. Auch die Eltern sollten darin geschult werden, ihr Kind bei einer altersgerechten Entwicklung zu unterstützen. Bei folgend aufgeführten Krankheitsbildern kann Ergotherapie helfen:

  • Entwicklungsstörungen oder -Verzögerungen (z.B. nach Frühgeburten)
  • Wahrnehmungsstörungen (Informationen im Gehirn werden anders verwertet und bewertet)
  • körperliche Behinderung
  • graphomotorische Störungen (Schwierigkeiten beim Schreiben)
  • Seh- oder Hörstörungen
  • geistige Behinderung
  • Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
  • Autismus

Und so können wir helfen:

• Schulung der Grob- und Feinmotorik
• Elternberatung für Eltern der z.Bsp. an ADHS erkrankten Kinder
• Sensorische Integrationstherapie (SI)
• Konzentrationstraining
• Lese- und Rechtschreibtraining
• Dyskalkulie-Training
• Aufmerksamkeitstraining
• Festlegung der Händigkeit
• Auditive Wahrnehmungsverarbeitung

Neurologie

Da Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems häufig in ihrer Handlungsfähigkeit erheblich eingeschränkt sind, können ergotherapeutische Behandlungen helfen, neurologische Erkrankungen besser in den Griff zu bekommen. Unter diesen Erkrankungen zählen z.Bsp.:

Schlaganfall
Schädel-Hirn-Trauma
Zerebralparese (Bewegungs- und Haltungsstörung nach Hirnschaden)
Morbus Parkinson
Multiple Sklerose
Lähmungserscheinungen
Polyneuropathie (Nervenschädigungen)

Orthopädie / Chirurgie

Hier werden Patienten, die durch Schädigungen des Bewegungsapparates in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind behandelt.
Hierzu zählen Lähmungen, Amputationen Knochenverletzungen, evtl. angeborene Fehlbildungen, Verletzungen der Nerven, Knochenbrüche, chronische Rückenprobleme, Störungen der Grob- & Feinmotorik, Querschnittslähmungen, Amputationsverletzungen und Arthrose.

• Tapen
• Übungen zur Beweglichkeit, Muskelkraft, Ausdauer, Belastbarkeit
• Schmerzbehandlung
• Narben- / Ödembehandlung
• Neurodynamik (Nervenmobilisation)
• Training von Alltagsaktivitäten
• Funktionsmassage
• Beratung / Übungen zum Gelenkschutz
• thermische Anwendungen (Paraffin)
• Sensibilisierungstraining

Handchirurgie

Hier behandeln wir Patienten mit Verletzungen oder sonstigen Beeinträchtigungen an Schulter, Arm oder Hand (zum Beispiel nach operativen Eingriffen, Karpaltunnelsyndrom, Amputationen, Verbrennungen, Sensibilitätsstörungen, Sehnenverletzungen, Frakturen). Unser Ziel ist es, die physiologischen Funktionen der Hand aufzubauen und zu erhalten – dazu zählen Koordination und Feinmotorik, Greiffunktion, Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Kraft.

• manuelle Therapie der Hand
• Übungen zur Beweglichkeit, Muskelkraft, Ausdauer, Belastbarkeit
• Funktionsmassage
• Schmerzbehandlung
• Training von Alltagsaktivitäten
• thermische Anwendungen (Paraffin)
• Sensibilisierungstraining
• Beratung / Übungen zum Gelenkschutz
• Neurodynamik (Nervenmobilisation)
• Narben-/ Ödembehandlung

Psychiatrie

Hier werden Patienten aller Altersstufen mit psychotischen, neurotischen und psychosomatischen Störungen behandelt. Behandlungsmethoden sind u. a. Entspannungstechniken, Gesprächsführung, kreatives Gestalten (u.a. Holz, Peddigrohr, Acrylmalerei usw.), Alltagsbewältigung. 

Psychische Störungen können beispielsweise sein:

  • Angststörung
  • Zwangsstörung
  • Belastungs- und Anpassungsstörung
  • Persönlichkeitsstörung
  • Verhaltensstörung
  • Depression, Manie
  • Psychose
  • Suchterkrankungen (z.B. Alkohol, Drogen, Medikamente, Glücksspiel)


Ergotherapie in der Altersmedizin

Oftmals sind alternde Menschen oft durch den Altersprozess selbst und durch verschiedenste Krankheiten in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt. Soziale Vereinsamung oder fehlende Aufgaben schränken die Lebensqualität älterer Menschen zusätzlich ein. Plötzliche Veränderungen wie zum Beispiel der Tod des Lebenspartners oder ein Verlust der gewohnten Umgebung kann diese Tendenz noch verstärken und die Patienten erheblich belasten.

Ergotherapeutische Maßnahmen unterstützen hier bei der Gewöhnung und Anpassung an sich verändernde Lebensumstände. Auch bei Erkrankungen mit Wesensveränderung und Gedächtnisproblemen setzt man Ergotherapie ein, bei Demenz zum Beispiel.

 


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